Lange Zeit waren Dual-Core-CPUs mit Hyperthreading in Ultrabooks das höchste der Gefühle. Mit den Kaby-Lake-R-Prozessoren gibt es mittlerweile auch echte Quadcores für Unterwegs.
Das Dell XPS 13 9360 (2017) ist so ein Ultrabook, welches ich einem Hands-On unterzogen habe – immer vor dem Hintergrund des Macbook-Pro-Nutzers (Macbook Pro 13 mit Touchbar, Late 2016, Core i5-6267U).
Einsatzzweck des Ultrabooks sind vor allem die Arbeit mit Microsoft Office und ein wenig Photoshop. Dazu zeitweise Einwahl via VPN – alles in allem die „üblichen“ Büroanwendungen. Das XPS ersetzt sowohl ein altes Ultrabook (ASUS UX32vd R4002) sowie einen stationären PC mit Pentium G4560 – das bringt auch die Wahl der richtigen Docking-Station mit sich, die sich komplizierter gestaltet als es das mit Thunderbolt-3-Anschlüssen eigentlich sein sollte.
Äußeres: Aluminium und Carbon
Mit den Abmessungen von 1,5cm x 30,4cm x 20,1cm (Höhe x Breite x Tiefe) ist das XPS 13 noch etwas kleiner als das schon kompakte Macbook Pro 13. Das Gewicht fällt mit unter 1,3kg ebenfalls sehr niedrig aus, Mobilität ist definitiv gegeben. Anders als Apple besteht das Dell-Gehäuse aus zwei Aluminium-Platten (Deckel & Boden), die Handballenauflage sowie die Einfassung der Tastatur ist in Carbon gehalten.
Anschlüsse gibt es nur an den Seiten: Links sowohl einen klassischen runden Ladeanschluss, Thunderbolt 3 in Form einer USB-C-Buchse sowie zwei reguläre USB-A-Buchsen für USB-3.1 Gen1-Geräte. Auf der rechten Seite findet sich ein weiterer USB-3.1-Gen1-Anschluss sowie ein SD-Card-Reader – anders als beim Nachfolge-Modell 9370 ist die Anschlussvielfalt also noch etwas größer.
Display: mattes Full-HD
Dell hat das XPS 13 9360 mit verschiedenen Displays angeboten, in meinem „Hands-On“-Gerät ist ein Full-HD (1.920×1.080px) verbaut, welches eine matte Oberfläche ohne Touch ist. Zwar handelt es sich um ein IPS-Display, der Farbraum entspricht jedoch nur 72% RGB – hier ist der Nachfolger beim 9370 deutlich besser.
Vorteil des „niedrig“ aufgelösten Panels: die integrierte Grafik in Form der UHD Graphics 620 hat damit wenig mühe. Spiele sind natürlich nicht die Stärke dieser Grafikeinheit, aber auch nicht der Fokus der Anwendung – von daher habe ich das überhaupt nicht mit getestet.
Verglichen mit dem sehr guten Display des Macbook Pro 13 fällt ein Blaustich auf, der nicht so stark bemerkt wird, wenn man das Display des Dell alleine betrachtet. Eine Kalibrierung des Displays bringt hier wahrscheinlich bessere Ergebnisse (außerdem soll das Nachfolge-Modell bereits ein besseres Display verwenden, allerdings leider mit einer Glasscheibe und nicht mehr matt).
Performance: 4C/8T, 4 GHz
Der Core i7-8550U bietet in der 15-Watt-Klasse sehr viel Leistung: vier Kerne, Hyperthreading (SMT) und ein Boost bis 4 GHz sorgen für ein flüssiges Arbeiten. Dell lässt die CPU relativ warm werden, was in einer „entspannten“ Lüftersteuerung resultiert – erst jenseits der 80°C dreht der Lüfter auf, ist dann aber deutlich hörbar. In diesem Punkt scheint Apple immer noch die Referenz zu sein, hier macht sich die Kühlung deutlich später bemerkbar.
Ausführliche Benchmarks zum Prozessor gibt es auf Notebookcheck.com. Gegenüber dem Dual-Core des Macbooks merkt man in den meisten Anwendungen aktuell keinen Vorteil, aber auf lange Sicht wird der Quadcore einen deutlicheren Vorteil bringen. 16 GiByte RAM sind nach wie vor das Limit bei dieser CPU-Klasse, aber derzeit auch noch ausreichend (solange man nicht ernsthaft mit virtuellen Maschinen arbeiten will).
Die 512 GiByte große SSD ist in meinem Geräte eine Samsung PM981 NVMe, die mit PCIe-4x Angebunden ist. Dies mag nicht die absolute Leistungskrone sein, im Alltag aber schnell genug.
Fazit:
Das Dell XPS 13 9360R ist eine gute Wahl für alle, die zeitgemäße CPU-Leistung sowie traditionelle Anschlüsse benötigen – USB-A wird noch eine lange Zeit allgegenwärtig sein. Ansonsten bekommt man hohe Mobilität gepaart mit hoher Rechenleistung und einer guten Akkulaufzeit – zum Preis von gut 1.550 Euro, wobei man auf jeden Fall noch eine Thunderbolt-3-Docking-Station dazu rechnen muss (das Thema wird gesondert behandelt).
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