Mit iOS 9 hat Apple die Möglichkeit eingeführt, Adblocker auf den mobilen Geräten aus Cupertino zu verwenden. Mittlerweile ist iOS 9.2 erschienen und die Berichterstattung rund um die iOS-Adblocker ruhiger geworden. Zeit, das Thema noch einmal zu beleuchten.
Lange waren mobile iOS-Geräte eine der letzten Bastion, wo kein Adblocking möglich war. Mit iOS 9 hat sich dies nun geändert, Apple lässt nun entsprechende Apps zu. Diese werden direkt in Safari eingebunden und filtern dann die aufgerufenen Webseiten.
Nach der Einführung mit iOS 9.0 gab es erst einen Aufschrei unter den Seitenbetreibern, die befürchteten, dass die Werbeeinnahmen auf mobilen Webseiten nun einbrechen würden. Seitdem sind einige Monate vergangen – und es ist deutlich ruhiger geworden um die iOS-Adblocker. Aktualisierung der Apps selbst sind relativ selten, am Anfang „gehypte“ Apps wie 1Blockr oder Purify wurden seit mehr als einem Monat nicht aktualisiert (die Filterlisten natürlich schon, nur die grundlegenden Apps nicht).
Bisher scheinen die iOS-Adblocker nicht im speziellen zu einem negativen Effekt auf die mobilen Webangebote zu haben – dafür sind Adblocker allgemein weiter in der Kritik, was sich in verschiedenen Gerichtsverfahren gegen den Adblock Plus Hersteller Eyeo zeigt. Auch die Adblocker für iOS 9 unterstützen zum Teil die „acceptable ads“, die mit Adblock Plus eingeführt wurden. Die App-Anbieter bekommen für die Verwendung der entsprechende Liste von der Eyeo GmbH laut verschiedenen Quellen einen Geldbetrag.
Allgemein bleibt es interessant, wie sich die Adblocker für iOS, wo eine besonders kaufkräftige Zielgruppe vermutet wird, weiter entwickeln. Gerade die großen Werbenetzwerke werden versuchen, entsprechende „Gegenmaßnahmen“ zu entwickeln und Werbung trotz der Filtertechniken auszuliefern. Apple selbst dürfte darauf hoffen, dass das eigene iAds-System verstärkt verwendet wird. Diese Anzeigen sind natürlich ausgeschlossen von der Adblocking-Mechanik in iOS 9.