Auch wenn Apple das dritte iPad nicht als iPad 3 sondern nur als „iPad“ bezeichnet, hilft es doch, deutlich zu machen, welches iPad gemeint ist. Also wird hier die Sprache vom „iPad 3“ sein 😉
Wie schon im vorherigen Blog-Eintrag bemerkt, ist das wesentliche neue Merkmal der aktuellen iPad-Generation das Display: mit 2.048×1.536 Pixel Auflösung schlägt es so ziemlich alles, was es derzeit im Consumerbereich gibt (abgesehen von 27 und 30-Zoll-Monitoren) in der Auflösung und vor allem in der Pixeldichte (da die 3,1 Megapixel auf einen 4:3-Bildschirm mit 9,7″-Diagonale gequetscht werden). Das Ergebnis: eine beeindruckende Schärfe, auch wenn es auf dem Papier nicht ganz an das Retina-Display des iPhone 4/4S heranreicht, kann man doch keine Pixel mit bloßem Auge erkennen. Ich selbst habe mich für die WiFi-Only-Version entschieden, nachdem die HSPA+-Version zum einen 120,- Euro Aufpreis kostet und zum anderen der ebenfalls verbaute LTE-Chip in Europa in der Praxis nicht zu verwenden ist.
Im Alltag macht das Display wirklich Spaß: Schrift z.B. auf Webseiten ist deutlich besser zu lesen als das z.B. auf dem Display des iPad 2 der Fall ist (wobei das natürlich persönliches Empfinden ist). Das etwas gestiegene Gewicht und die Zunahme in der Dicke fallen dagegen nicht auf (zumindest, wenn man die Geräte nicht parallel verwendet). In Sachen Geschwindigkeit ist der A5X auf dem Papier nicht schneller als der A5 des iPad 2, einzig die Grafikleistung hat Apple mit einem Quadcore-Grafikchip von PowerVR deutlich gesteigert, was bei der Display-Auflösung auch unbedingt nötig ist.
Ich habe auf meinem Gerät eine Display-Folie aufgebracht (Vikuiti ADQC27 bei Amazon) die ein wenig der Brillianz nimmt, dafür aber dafür sorgt, dass das Display nicht mehr als Schminkspiegel durchgeht. Außerdem empfinde ich es angenehmer, da die Finger deutlich leichter über das Display gleiten.
Zurück zum iPad 3: wer ein iPad 2 besitzt und mit dem Display zufrieden ist, braucht eigentlich nicht auf das neue iPad umsteigen. Wer das erste iPad sein eigen nennt oder überlegt ein iPad zu kaufen, sollte direkt mit dem iPad 3 einsteigen, welches ab 479,- Euro zu haben ist. Wie viel Speicher man braucht, sollte man sich genau überlegen: anders als bei Android-Tablets gibt es bei Apple keine Möglichkeit, den Speicher nachträglich aufzurüsten. Apple bietet jetzt über iTunes auch 1080p-Filme an, die entsprechend mehr Speicherplatz beleben, wer diese Möglichkeit also intensiv nutzen will, sollte mindestens zur 32-GB-Variante greifen. Die Meinung von Golem.de, nachder man auf keinen Fall ein iPad mit 16 GB kaufen sollte, teile ich dagegen nicht – es gibt sicher User (wie mich), die mit 16 GB problemlos auskommen werden.
Alles in Allem bietet die dritte Generation des iPad eher Evolution denn Revolution – was aber auch dem entspricht, was im Vorfeld von Apple erwartet wurde. Nun muss sich zeigen, wie sich Dinge wie eine gestiegene Hitzeentwicklung und womöglich gesunkene Akkuleistung in der Praxis auswirken. Bei meinem Nutzungsprofil ist es relativ egal, ob der Akku eine halbe Stunde länger oder kürzer hält, bei anderen Usern wird dies einen größeren Anteil an der Kaufentscheidung haben. Sicher kann man kritisieren, dass Apple die User sehr stark einschränkt: Apps sind nur über den Appstore zu beziehen, und auch sonst hat das System recht enge Ketten. Aber einerseits ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Jailbreak erscheint, andererseits weiß man mitlerweile, worauf man sich als Apple-Käufer einlässt. Die Auswahl an Alternativen ist ja gegeben, zu nennen ist hier zum Beispiel Asus‘ Transformer Prime, welches mit einer Tastatur kombiniert werden kann und damit einen deutlich anderen Ansatz verfolgt als Apple mit dem iPad.
Im Netz gibt es natürlich noch detaillierte Tests, zum Beispiel Aufnahmen vom Innenleben bei ifixit.com und einen kompletten Test bei Golem.de. Golem hat auch Informationen in einem Video zusammengefasst:
Mittlerweile habe ich auch eine Bluetooth-Tastatur dazu gekauft, von HP. Meine Meinung zum HP WebOS Keyboard am iPad 3 habe ich ebenfalls festgehalten.
Update 12.09.2015
Nach etwas über drei Jahren war es Zeit für ein Update. Statt des iPad 3 verrichtet nun ein iPad Air 2 den Dienst als Apple-Tablet in meinem Haushalt. Nach so einer langen Zeit ist das Upgrade doch deutlich spürbar, das neue iPad hat sich wirklich weiter entwickelt und fühlt sich deutlich besser an im direkten Vergleich. Wer noch ein altes iPad verwendet, sollte über ein Upgrade nachdenken.
5 Watt Aufladung an einem USB-Port? Da fehlt wohl ein „m“ 😉