devolo GigaGate Bridge: Erfahrungsbericht

Um eine längere Strecke per WLAN zu überbrücken, bietet devolo mit GigaGate eine Lösung an. Ich habe diese mit dem Repeater von AVM verglichen.

GigaGate Monitor
GigaGate Monitor
Das GigaGate-Set besteht aus zwei Geräten: der Base, die an den Router angeschlossen wird, und einem Satelliten. Letzterer verfügt über einen Gigabit-LAN-Port und vier 100-Mbit/s-Ports. Außerdem kann der Satellit selbst ein WLAN aufbauen, leider nur im 2,4-GHz-Band.

Die Konfiguration ist einfach: beide Geräte mit Strom versorgen, Konfigurations-Knopf drücken und abwarten, bis die Status-LEDs signalisieren, dass die Verbindung hergestellt wurde. Danach kann der Satellit zu seinem eigentlichen Aufstellungsort gebracht werden.

Wie bei allen Netzwerk-Lösungen, die nicht auf traditionellen Netzwerk-Kabeln basieren, gibt es auch bei der WLAN-Bridge einen unterschied zwischen Brutto- und Nettodatenrate. Auch wird die beworbene WLAN-Datenrate von 2 GBit/s wird nur unter idealen Bedingungen erreicht, schon eine Beton-Wand senkt die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen Base und Satellit. In meinem Aufbau werden zwischen 975 MBit/s und 1040 Mbit/s erreicht, sowohl in Sende- als auch Empfangsrichtung.

In meinem Setup wird ein VDSL100-Anschluss über die WLAN-Bridge weitergeleitet, zudem steht ein NAS am Haupt-Router, einer Fritz!Box 7490. Die DSL-Verbindung wird ohne Einschränkungen weitergereicht, die Datenraten zum NAS erreicht gut 40 MB/s – was deutlich besser ist als mit der vorherigen Lösung mit einem AVM 1750E-Repeater, aber noch ca. 60 Prozent von den Möglichkeiten eines direkt verlegten Cat-5e-Gigabit-Kabels entfernt ist.

Wie bei 802.11ac-Verbindungen üblich, steigt die Datenrate bei mehreren parallelen TCP-Verbindungen – entsprechend steigt die Datenrate, wenn mehrere Streams bzw. Dateien gleichzeitig übertragen werden. Auch beim Spielen kommt keine nennenswerte Verzögerung dazu, der Ping bleibt weiterhin gut.

GigaGate Web-Interface
GigaGate Web-Interface
Wer die GigaGate Bridge konfigurieren will – zum Beispiel um einen anderen WLAN-Kanal zu verwenden – kann dies über ein Webinterface machen. Dort kann auch das Client-WLAN aktiviert werden, was wie schon geschrieben leider nur 2,4-GHz-Verbindungen unterstützt. Gerade die Kanal-Wahl kann wichtig werden, wenn es schon viele andere WLANs in Funkreichweite gibt.

Davon ab kann über das Interface auch ein Firmware-Update durchgeführt werden. Bei mir hat das automatische Update nicht funktioniert, ich musste die Update-Datei manuell herunterladen, die Installation war danach problemlos.

Die gut funktionierende Lösung von devolo hat jedoch auch Nachteile: neben dem Stromverbrauch, der sich für Base und Satellit auf gut 20 Euro im Jahr summiert (je nach Stromanbieter) ist da noch der Preis von gut 220,- Euro, den man aktuell bei Amazon für das GigaGate Starter-Kit berappen muss.

Update vom 03.09.2022: Immer noch im Einsatz

Auch nach fast fünf Jahren ist die Devolo Gigagate-Bridge immer noch im Einsatz. Die Übertragungsrate hat sich eingependelt und reicht, um den VDSL-Anschluss, der zu Bestzeiten 292 Mbit/s liefert, komplett zu übertragen. Der Ping liegt bei gut 13 ms für die ganze Stecke (MacBook Pro -> Fritz!Repeater 1750E -> devolo Gigagate -> FritzBox 7590 an Telekom-Anschluss mit Super-Vectoring, welches hier auch die maximale Bandbreite leistet)

Aktuell kann man die devolo Gigagate Bridge für rund 180,-€ bei Amazon.de kaufen, bisher war es eine der nachhaltigsten IT-Anschaffungen die ich getätigt habe. Auch wenn es schon neuere Bridge-Lösungen gibt mit WiFi 6E, ist das Modell von devolo immer noch solide und Konkurrenzfähig.

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