Vodafone will ISDN-Kunden früher loswerden

Nicht nur die Telekom will alle Kunden auf All-IP-Anschlüsse umstellen: auch Vodafone hat angekündigt, dies bis 2022 realisieren zu wollen. Nun scheinen die Roten den Vorgang beschleunigen zu wollen.

Wie heise.de berichtet, haben einige Nutzer ein entsprechendes Anschreiben von Vodafone bekommen, in dem mehr oder weniger direkt mit Kündigung gedroht wird – sollten die Nutzer nicht auf einen All-IP-Anschluss umstellen.

Für Vodafone, deren Internet-Geschäft zwischenzeitlich mit Kabel Deutschland fusioniert, bedeutet jeder Kunde der wechselt niedrigere Kosten: die All-IP-Anschlüsse realisiert Vodafone mit dem eigenen Netz und muss daher kein Geld an die Telekom für die letzte Meile zum Kunden zahlen. Golem.de zitiert Vodafone wie folgt: „Es geht darum, dass einzelnen Kunden, die in Kabelgebieten wohnen, der Wechsel angeboten wurde. An der Zusage, dass wir ISDN bis zum Jahr 2022 anbieten, ändert sich nichts. Es wurden nur Privatkunden angeschrieben.“

Ob Vodafone wirklich sich an die im letzten Jahr gegebene Garantie hält und die ISDN-Anschlüsse bis 2022 aktiv lässt (und damit vier Jahre länger als die Telekom) wird sich zeigen – wechselwilligen Kunden bietet Vodafone eine Gutschrift in Höhe von einmalig 60,- EURO. Gerade wer den ISDN-Anschluss noch aktiv nutzt wird eher nicht über einen Wechsel nachdenken, zumal Services wie Fax etwas komplizierter einzurichten sind – wobei diese auch funktionieren können. Sonstige Gerätschaften können an einem All-IP-Anschluss natürlich dennoch Probleme machen – hier kommt es auf eine Einzelfallprüfung an. Prinzipiell sollte man sich aber mit dem Gedanken anfreunden, das ISDN über kurz oder lang eine aussterbende Technik ist.

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