Google G Suite wird kostenpflichtig: was sind Alternativen?

Lange Jahre konnte man die G Suite mit eigener Domain kostenlos nutzen – damit ist im Sommer 2022 nun Schluss, bisher laufende Abos müssen umgestellt oder können nicht mehr genutzt werden. Irgendwann sind dann auch die Daten verloren, wenn man nicht darauf reagiert.

Der Vorteil der G Suite war, dass man eine eigene Domain nutzen konnte und mehrere Nutzer anlegen konnte. Als Alternative empfiehlt Google (natürlich) die eigene Lösung in Form von Google Workspace Business Starter, die für ehemalige G-Suite-Kunden rabattiert angeboten wird für die nächsten 12 Monate:

DatumPreis
22.01.2022 bis 22.07.20220,00 € EUR pro Nutzer und Monat (5,20 € EUR 100.00 % Rabatt)
22.07.2022 bis 22.07.20232,60 € EUR pro Nutzer und Monat (5,20 € EUR 50.00 % Rabatt)
Nach dem 22.07.20235,20 € EUR pro Nutzer und Monat
Google Workspace Business Starter Tarif für G-Suite-Umsteiger

Im Sommer 2023 werde ich dann noch einmal genauer nach Alternativen schauen, aktuell habe ich acht verschiedene Accounts in der Familie laufen die ab dem 22.07.2023 dann 41,60 EUR im Monat kosten würden, was auf Jahressicht mit rund 500,- EUR ausmachen würde: für private Bequemlichkeit definitiv zu viel, grundsätzlich aber ein faires Angebot wie ich finde, durch die großzügige Übergangszeit.

Trotzdem habe ich schon einmal nach möglichen Alternativen geschaut, die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Eigene Domain(s), unabhängig vom eigentlichen Domain-Hosting
  • Zuverlässiger Mail-Versand und -Empfang (insbesondere Akzeptanz von SPAM-Filtern, man will ja auch das die eigenen Mails beim Empfänger ankommen)
  • Gute Integration mit Mail-Clients (zumindest IMAP, idealerweise Push)
  • Ausreichend Speicherplatz: derzeit umfasst mein privates Postfach gut 3,8 GB Mails
  • Erreichbarkeit & Zuverlässigkeit sollten selbstverständlich sein
  • ein gewisses Maß an Datenschutz, wenn E-Mails selbst schon nicht verschlüsselt verschickt werden

Auf die Schnelle habe ich vier Lösungen gefunden, die grundsätzlich meine Anforderungen erfüllen. Einziges Problem sind die 8 Konten, vielleicht werde ich hier noch etwas reduzieren, letzten Endes sind einige Mailkonten auch nur der besseren Übersicht geschuldet und könnten auch durch Aliases ersetzt werden.

  1. Microsoft 365 für bis zu 6 Nutzer
    Für 99,- EUR im Jahr (damit dann 1,375 EUR pro Nutzer pro Monat und deutlich günstiger als die Google-Lösung) erfüllt Microsoft hier im Prinzip alle Anforderungen abgesehen von Datenhaltung in Deutschland.
  2. Mail-in-a-Box
    Das komplette Gegenteil ist Mail-in-a-Box, ein vorkonfigurierter Mailserver zum selbst Hosten (auf einem VPS zum Beispiel bei Hetzner). Vorteile: mehr als eine Domain, beliebig viele Konten, kostentechnisch mit ca. 15,- EUR im Monat teurer als die Microsoft-Lösung, dafür auch flexibler.
  3. Apple iCloud+
    200 GB kommen 2,99 EUR/Monat und können mit bis zu fünf Familienmitgliedern geteilt werden. Die Nutzung einer eigenen Domain ist mittlerweile auch hier möglich, dazu kommen Features wie das Verbergen der E-Mailadresse bei Anmeldungen und „Private Relay“, womit der Datenfluss und die eigene Identität verschleiert werden kann. Praktisch, wenn eh schon viele Apple-Geräte verwendet werden.

    Nachteil: es können zwar fünf verschiedene Domains angelegt werden, aber pro Domain nur drei Mailkonten angelegt werden. Das macht es in meinem Fall etwas unpraktisch, zumindest bei meiner hauptsächlich genutzten Mail-Domain.
  4. Mailbox.org
    Dieser Anbieter wirbt mit Serverstandort Deutschland, unterstützt eigene Domains und ist mit 3,- EUR pro Monat und Nutzer preislich günstiger als die Google-Lösung, aber teurer als das entsprechende Microsoft-Produkt. Dafür flexibler, wenn doch ein Mailkonto mal nicht mehr gebraucht wird.

Am Markt gibt es noch eine Vielzahl weiterer E-Mail-Lösungen, die grundsätzlich die Anforderungen erfüllen – letzten Endes muss jeder selbst wissen, was ihm wichtig ist. Speicherplatz in der Cloud ist für mich zum Beispiel kein Faktor, dafür die Möglichkeit auch größere Anhänge zu Empfangen und zu Versenden.

Wer verwendet sonst noch G Suite und steht vor dem selben Problem? Was ist eure Lösung? Klar reicht für einiges auch eine kostenlose Gmail oder Outlook.com-Adresse (oder von jedem anderen Anbieter), aber für einige Zwecke ist eine personalisierte Domain immer noch zu bevorzugen.

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