Rootserver vs. Cloud-Server

Die letzten Jahre lief kadder.de auf einer JiffyBox von Domainfactory – bis ich jetzt wieder auf einen „richtigen“ Server von Hetzner gewechselt habe.

Die Kosten sind praktisch die selben: das Cloud-Level-2 mit SSD bei Domainfactory kostet im Monat maximal 37,20 Euro – der Hetzner-Server aus der Server-Auktion 39,- Euro. Doch was bekommt man für unter 40 Euro an Hosting? Ein Vergleich:

Rootserver vs. Cloudserver im Vergleich
Rootserver vs. Cloudserver im Vergleich
Auf dem Papier gibt es also beim Rootserver – zumindest wenn man ein Schnäppchen wie bei der Server-Auktion schießen kann. Regulär starten die Root-Server bei Anbietern wie Hetzner bei 49,- Euro/Monat, bieten dann aber etwas weniger Leistung als das von mir verwendete „Gebraucht-Modell“: Hetzner bietet über die Auktion Server an, die bereits im Einsatz waren. Dadurch gibt es kostengünstig auch Extra-Merkmale wie Intel-Netzwerkkarten oder ECC-RAM mit Fehlerkorrektur.

Mittels blitz.io habe ich einen kurzen Leistungsvergleich zwischen dem Hostings auf dem bisherigen Cloud-Server von Domainfactory und dem Hetzner Rootserver gemacht: Rootserver und Cloudserver haben über weite Strecken in diesem Test eine ähnliche Performance: 757 Millisekunden (Root) vs. 794 Millisekunden (Cloud) durchschnittliche Antwortzeit mit SSL sind gute Werte. Bei der Gesamtzahl der Anfragen, die in 2 Minuten beantwortet werden können, zeichnen sich jedoch Unterschiede ab:

blitz.io Performance im  Vergleich
blitz.io Performance im Vergleich

(Vorläufiges) Fazit

Wie man es erwartet hat der vollwertige Root-Server deutlich mehr „bums“ und schafft auch eine sehr große Anzahl an Requests. Außerdem ist die Time-to-First-Byte sehr niedrig, hier werden deutlich niedrigere Werte als bei der Cloud-Lösung erreicht. Die 3 Terabyte Speicherplatz reichen auch für Anwendungen mit großen Speicherbedarf, z.B. ein Foto-Blog oder Videos. Dafür verliert man die Flexibilität und die täglichen automatischen Backups – gerade wenn man viel „herumspielt“ kann dies sehr praktisch sein. Außerdem kann man im Notfall den Cloud-Server klonen und damit neue Instanzen schaffen.

Letztlich hängt es also vom konkreten Einsatzzweck ab: will man eher experimentieren, bietet sich ein Cloudserver an. Geht es dagegen darum, möglichst viele Besucher zu stemmen, führt nach wie vor kein Weg an einem Root-Server vorbei. Beides ist für unter 40,- Euro im Monat möglich.

2 Kommentare

  1. Ich finde das einen sehr interessanten Artikel. Danke dafür. Das Fazit (Virtualisierung vs. vollwertiger Rootserver) schwächelt etwas. Interessant wäre gewesen, ob bei größeren Jiffyboxen ebenfalls ein Lasteinbruch stattgefunden hätte. 4GB gegen 16GB Arbeitsspeicher könnte entsprechend ein Hinweis sein. Entsprechende Auslastungswerte beispielsweise von Munin wären interessant.

    Insgesamt ist die Cloudlösung aber (momentan) immer etwas teuerer als der Rootserver. Dadurch hat man nicht die Flexibilität beim Backup/Duplizieren/Umstellen auf eine stärkere Maschine. Die Jiffyboxen sind übrigens nur mit 100Mbit angebunden.

    1. Ja, ich habe einfach das genommen, was ich zur Verfügung hatte – und es ging mir vor allem darum, den Vergleich bei gleichem Preis zu ziehen.

      Das Cloud-Server in vielen Situationen ihre Daseinsberechtigung haben, ist ja eh klar. Hätte ich den Bedarf, würde ich wahrscheinlich einen Root-Server als Basis nehmen und ggf. Lastspitzen mit Cloudservern abfangen. Aber für so einen Blog und ein paar kleinere Projekte reicht ein „günstiger“ Rootserver auf jeden Fall.

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