Nach einigen Jahren mit zwei Dell 2515H war die Zeit reif für einen neuen Monitor, der die verschiedenen Anforderungen in einem Gerät vereint: möglichst viel Bildschirmfläche, hohe Farbtreue, viele Anschlüsse und für ein Spiel zwischendurch auch mehr als 60 Hz.
Nach etwas Recherche ist der LG 38WN95C übrig geblieben, praktisch der „seriöse“ Bruder des LG 38GL950G. Beiden Geräten gemein sind die grundlegenden technischen Daten: 3.840 x 1.600 Pixel Auflösung, Nano-IPS, 144 Hz, AMD Freesync sowie Nvidia G-Sync kompatibel. Dazu DisplayHDR600 und 98% DCI-P3-Farbraumabdeckung. Wesentlicher Unterschied zwischen dem LG 38WN95C um den es hier geht und dem LG 38GL950G: letzterer ist von der Optik mit einem schwarzen Gehäuse und RGB eher für Gamer ausgelegt, wogegen der LG 38WN95C mit Thunderbolt-3 die Möglichkeit bietet, ein Notebook (z.B. ein Macbook) direkt anzuschließen und über das USB-C-Kabel auch zu laden.
Die wesentlichen technischen Daten:
Auflösung | 3840 x 1600 @ 144 Hz (DisplayPort+HDMI) |
Farbdarstellung | 1,073 Mrd. (10Bit) 98% DCI-P3 |
Krümmungsradius | 2300R/2.3m |
Reaktionszeit (GtG) | 1 ms |
Eingänge | 2 x HDMI, 1 x Thunderbolt™ 3, USB 3.0 (2 downstream), DisplayPort 1.4 |
Betrachtungswinkel horizontal | 178 ° |
Betrachtungswinkel vertikal | 178 ° |
Variable Refresh Rate | AMD FreeSync, Nvidia G-Sync compatible |
Stromverbrauch | 80 Watt |
Auf dem Schreibtisch nimmt das Gerät gut 95 Zentimeter breite ein – anders als bei einem traditionellen Multi-Monitor-Setup fällt die Lücke zwischen den Geräten weg. Bisher habe ich es so gelöst, dass ein Monitor zentral stand und der andere Links daneben. Mit dem Seitenverhältnis von 24:10 hat man die Fläche von zwei Monitoren mit einer Auflösung von 1.920 x 1.600 zur Verfügung. Nicht ganz so breit wie ein 49-Zoll-Modell mit 5.120 x 1.440 Pixel, dafür mehr Pixel in der Höhe und damit nutzbare Fläche, was gerade beim bearbeiten von Dokumenten praktisch ist.
Was tatsächlich es schwierig zu sein scheint ist die Darstellung von weißen Flächen: vielleicht bilde ich es mir ein, aber zumindest bei meinem speziellen Exemplar sind die weißen Flächen auf der rechten und linken Hälfte des Monitors nichts exakt gleich. Ein Effekt, den es in abgeschwächter Form auch auf dem deutlich kleineren Dell 2515H gibt. Dort fällt es jedoch nicht so stark auf.
Anschlüsse und Besonderheiten
Anders als die Gaming-Geschwister verfügt der LG 38WN95C über einen Thunderbolt-3-Port via USB-C. Daran angeschlossen kann bei einem Macbook Pro 13“ von 2018 die native Auflösung des Displays mit 75 Hz betrieben werden. Gleichzeitig wird das Notebook über den Anschluss geladen. Natürlich funktioniert es auch mit dem Elgato Thunderbolt-3-Dock dazwischen.
Seltsam: die USB-3.0-Anschlüsse an der Rückseite funktionieren nur, wenn der Monitor via Thunderbolt angeschlossen ist – ein eigener Anschluss um den Monitor per USB anzuschließen, wenn DisplayPort oder HDMI verwendet wird, hier hat LG nicht mitgedacht.
Die Krümmung fällt mit einem Radius von 2,3 Metern (2300R) relativ dezent aus, anders als zum Beispiel beim Samsung Odyssee Q9, dessen Display mit einem Radius von 1000R (1 Meter) deutlich stärker gekrümmt ist. Die Immersion in Spielen ist dadurch etwas schwächer, dafür sind Linien nicht ganz so „krumm“.
Charakteristisch für LG-Monitore ist die Einstellung über einen kleinen „Joystick“, der gleichzeitig der Power-Button ist. Das Menü bietet alle relevanten Einstellungen und auch die Möglichkeit, eigene Presets zu verwalten. Normalerweise ändert man an diesen Settings eh relativ wenig nach der Ersteinrichtung. Die Steuerung selbst ist recht einfach und angenehmer als die vier einzelnen Touch-Flächen des Dell 2515H.
Über das Onscreen-Menü können auch die Gaming-Modi ausgewählt werden, die Eingänge gewechselt werden und das Display ausgeschaltet werden.
LG 38WN95C: Standfuß
Der Standfuß ist recht ausladend, natürlich auch um das Gewicht eines so großen Displays wackelfrei auf den Schreibtisch zu bringen. Was mich persönlich gestört hat: der Standfuß verhindert, dass man das Display möglichst weit hinten auf dem Schreibtisch platziert werden kann, zudem ist die Höhenverstellung limitiert. Beides Gründe, warum ich den Fuß im Karton gelassen habe und direkt eine entsprechende VESA100-kompatible Halterung erstanden habe: [amazon link=“B01MZ70QJB“ title=“BONTEC Monitor Halterung Höhenverstellbar“ /]. Wichtig ist dabei, dass die Halterung gut 10 kg halten sollte.
LG 38WN95C Gaming: Nvidia G-Sync compatible & 144 Hz
Via DisplayPort 1.4 angeschlossen, wird das Display als G-Sync-Kompatibel erkannt und kann dementsprechend die Wiederholrate an die Framerate anpassen. Vorteil: auch bei schwankenden Frameraten ohne V-Sync gibt es wenig bis gar kein Tearing, also kein Zerreissen des Bildes. Insgesamt entsteht so ein flüssigerer Bildeindruck. Wer eine AMD-Grafikkarte verwendet, kann FreeSync nutzen, was im Endeffekt genauso funktioniert.
Bei Spielen selbst (ich habe es mit Destiny 2 und Quake Champions ausprobiert) funktioniert es problemlos, die Webseite blurbuster.com bietet noch tiefergehende Informationen zum Thema G-Sync und den optimalen G-Sync-Settings.
Die Wiederholfrequenz von 144 Hz macht sich selbst in Windows positiv bemerkbar – lange Zeit habe ich mich davon nicht überzeugen lassen, dass mehr als 60 Hertz überhaupt einen Vorteil bringen. Nach einem Wochenende mit dem 38WN95C muss ich sagen: ich lag falsch. Beim verschieben von Fenstern und Scrollen etc. ist es deutlich angenehmer, die Schrift und die Elemente bleiben viel klarer und besser lesbar.
LG 38WN95C-B: Preis-/Leistung
LG lässt sich die Kombination aus einem großen Office-Monitor mit hoher Farbraum-Abdeckung, vielfältigen Anschlüssen von Thunderbolt-3 bis HMDI2.0 und 144 Hz gut bezahlen, Lieferbar ist der LG 38WN95C-B ab 1.440,- Euro (Stand: 06.09.2020), los geht es bei 1.362,62 Euro (allerdings mit unbekanntem Lieferdatum). Dafür bekommt man auch schon höhere Auflösungen oder breitere Monitore mit 49 Zoll. Für mich ist der LG jedoch der passendste Kompromiss aus allen Eigenschaften, das einzige was vielleicht noch nett wäre: eine Verdopplung der Auflösung, aber bis Auflösungen von 7.680 x 3.200 Pixel mit 144 Hz möglich sind, vergehen vermutlich noch einige Jahre.
- 95,29 cm (38 Zoll) AH-IPS-Display mit QHD+-Auflösung (3.840 x 1.600 px), Nano IPS und 99% sRGB; Bildformat: 24:10 (UltraWide)
- Bildschirm mit HDR10 inkl. Reader Mode, augenschonendem Flicker Safe Backlight Technologie, My Display Presets, Mac kompatibel, Mega Kontrast, Color Weakness Mode und Smart Energy Saving; integrierte Lautsprecher (2 x 10 W) + MAXXAUDIO Surround
- UltraWide-Format für mehr Desktop-Arbeitsfläche mit 4 Screen Split; ersetzt zwei 24 Zoll QHD Monitore; nahezu rahmenloses, schlankes Design; Gaming Features: AMD FreeSync, Game Modi, Dynamic Action Sync und Black Stabilizer
- Anschlüsse: 2 x HDMI, 1 x Thunderbolt 3, 2 x USB 3.0 (downstream), DisplayPort 1.4, Kopfhörerausgang
- Lieferumfang: Netzkabel, Handbuch auf CD, Treiber-CD, HDMI-Kabel, DisplayPort-Kabel, USB Type-C zu USB Type-C-Kabel (1m), USB-Kabel, Kabelhalter, Kurzbedienungsanleitung, externes Netzteil