Wer ein FreeNAS betreibt, ist vielleicht auch auf der Suche nach einer Offsite-Backup-Möglichkeit. Neben der Verwendung einer Cloudlösung bietet sich hier auch ein zweites NAS an, welches an einem anderen Ort untergebracht wird.
Meine Wahl fiel auf eine Synology Diskstation DS215j. Die Eckdaten des rund 150,- Euro teuren Geräts: 800 Mhz Dualcore-Prozessor, 512 MB RAM, Platz für zwei 3,5″-Festplatten (für RAID1) sowie ein wirklich leiser 92mm-Lüfter. Als Software verwendet Synology ein angepasstes Linux mit einer eigenen Oberfläche, Disk Station Manager (DSM) 5.2 ist die aktuelle Version.
Durch die Aktivierung gibt es auch einen neuen Ordner „NetBackup“ – unter dieser Bezeichnung kann dann die Diskstation mit rsync angesprochen werden.
Achtung: ich verwende in meinem Setup kein SSH, die Übertragung der Daten findet also unverschlüsselt statt. In einem ansonsten abgeschotteten privaten Netzwerk ist dies in meinen Augen problemlos, werden die Daten jedoch über das Internet übertragen sollte man auf eine VPN-Verbindung setzen. SSH für die rsync-Verbindung selbst verlangsamt die Datenübertragung deutlich und macht vor allem auch die Konfiguration komplizierter.
Ist der Haken gesetzt, sind die Vorbereitungen auf Seiten der Diskstation auch schon abgeschlossen. Nun geht es an die Konfiguration der rsync-Jobs in der FreeNAS-Oberfläche.
FreeNAS rsync-Job erstellen
Um die Daten abzugleichen ist es nötig, einen entsprechenden rsync-Aufruf auf der FreeNAS-Maschine einzurichten. Der Aufruf, der im Hintergrund getätigt werden muss, sieht wie folgt aus:
rsync -av /Verzeichnis/das/gesichert/wird [email protected]::NetBackup/Zielverzeichnis --password-file /Datei-mit-dem-Passwort.pwd
Rsync-Aufgaben haben in der aktuellen FreeNAS 9.3 einen eigenen Unterpunkt unter „Tasks“ – hier kann man sowohl das Verzeichnis angeben das gesichert werden soll als auch das Zeitintervall. Ich habe mich für einen Abgleich alle 20 Minuten für Bilder entschieden – ein paralleler Task gleicht den Dokumenten-Ordner alle 10 Minuten ab. Wichtig ist, dass unter „Zusätzliche Optionen“ die Passwort-Datei angegeben wird, ansonsten schlägt der Abgleich fehl (leider ohne aussagekräftige Fehlermeldung):
Fazit: DS215j als rsync-Server für FreeNAS
Die DS215j lässt sich ohne große Probleme als rsync-Server verwenden – wenn man einige Punkt beachtet. Statt des FreeNAS könnte natürlich auch eine Linux-Installation mit dieser Methode die Daten auf dem Synology-NAS speichern. Wer eine größere Sicherheit bei der Datenübertragung benötigt kann dies durch die Verwendung von SSH realisieren – das Setup dafür ist ebenfalls bereits an verschiedenen Stellen im Netz beschrieben, für meine Zwecke ist die Variante über die Passwort-Datei vollkommen ausreichend. Von der Leistung schafft die DS215j über rsync ca. 35 MB/s schreibend, abhängig davon, wie groß oder klein die Dateien sind. Müssen mehr kleine Dateien übertragen werden, sinkt die Leistung.
Theoretisch ließe sich das Setup nun noch erweitern und die DS215j wiederum zu einem externen Dienst wie Hidrive oder Crashplan sichern. Da die DS215j selbst aber bereits das Backup darstellt und auch an einem anderen Ort untergebracht sein kann ist dies meiner Meinung nach nicht nötig.