Backup mit Strongspace.com und sshfs

Wer einen Blog oder eine andere Webseite betreibt, steht früher oder später vor dem „Problem“, eine Backup-Strategie zu benötigen. Hier sind verschiedene Ansätze denkbar, hier will ich eine Variante vorstellen. Folgende Voraussetzungen: zum Hosting wird ein vServer mit Root-Zugriff eingesetzt (Debian 6.0), das Backup soll unabhängig vom Anbieter stattfinden. Meine Wahl fiel auf den Anbieter Strongspace.com, welcher für 3,99 US-Dollar im Monat 15 GB Platz anbietet, auf den per SSH und rsync zugegriffen werden kann. Vorteil am Ende: egal welches Backup-Programm tatsächlich eingesetzt wird, das Backup wird direkt auf Strongspace.com gesichert – ohne Umwege in Form von rsync.

Zuerst brauchen wir entsprechende Backup-Programme, meine Wahl fiel auf backup-manager und automysqlbackup (andere gehen aber genauso)

~# aptitude install backup-manager automysqlbackup

Nachdem das Backup selbst konfiguriert ist (dafür bitte die Anleitungen der entsprechenden Tools konsultieren) gilt es nun, die Datenübertragung zu strongspace.com zu realisieren. Eingebunden wird der Backup-Speicher mit sshfs, welches mittels fuse das entfernte Dateisystem einbindet. sshfs muss zuerst installiert werden:

~# aptitude install sshfs

Damit nicht immer ein Passwort eingegeben werden muss, sollte der Passwort-lose Login konfiguriert werden; Eine entsprechende Anleitung gibt es bei Strongspace, im Grunde muss nur der eigene SSH-Key bei Strongspace hinterlegt werden. Zuerst sollte die Verbindung manuell aufgebaut werden. Das Backup-Verzeichnis wird dabei auf ein lokales Verzeichnis gemountet:

~# sshfs [USERNAME]@[USERNAME].strongspace.com:/strongspace/[USERNAME]/[BACKUP_ZIEL] /backup

Damit ist das Verzeichnis „/backup“ mit dem passenden Verzeichnis auf Strongspace.com verbunden – in den Backup-Tools kann nun direkt dieses Verzeichnis angegeben werden, wodurch das Backup direkt auf Strongspace.com erstellt wird. Auch die Rotation der alten Backups funktioniert so direkt ohne das auf dem Server größerer Platz belegt wird und der Zugriff ist über das Webinterface von Strongspace möglich. Damit könnte ein Backup im Notfall auch auf einen neuen Server übertragen werden bzw. unabhängig von einer kompletten Wiederherstellung geöffnet werden.

Der Aufruf der Backup-Tools sollte am Ende noch in der crontab einzutragen – danach läuft das Backup z.B. einmal in der Nacht. Einen Nachteil hat sshfs jedoch: nach einer gewissen Zeit wird normalerweise die SSH-Verbindung gekappt. Dies lässt sich jedoch verhindern, in der SSH-Config lässt sich ein Keep-Alive-Interval setzen:

~# nano -w ~/.ssh/config

Sofern es die Datei nicht gibt, einfach anlegen und folgendes eintragen:

ServerAliveInterval 15

Damit ist alles soweit eingerichtet – sicherlich mag es auch andere Ansätze geben, aber jeder kann sich hier selbst ein Konzept überlegen. Wichtig ist nur: jeder sollte ein Backup haben, egal ob vom eigenen Blog oder von sonstigen wichtigen Daten. Welcher Anbieter es am Ende tatsächlich wird ist dabei relativ egal.

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