Das beliebte Android-Custom-ROM CyanogenMod gibt auf: zum Jahreswechsel wurden die Dienste eingestellt, weitere Updates wird es nicht mehr geben.
Ursprünglich war CyanogenMod und das daraus entstandene CyanogenOS angetreten, um ein besseres Android zu schaffen. Mit CyanogenOS wurden auch Smartphones ab Werk ausgeliefert, zum Beispiel das OnePlus 3 – diese Hersteller müssen jetzt auf andere Android-Varianten setzen.
CyanogenMod war auch beliebt, da es eine breite Unterstützung für verschiedene auch ältere Android-Smartphones wie das Moto G. CyanogenMod 13 brachte hier Android 6.0.2.
Da CyanogenMod ein Open-Source-Projekt ist, wird es nun weiter geführt. Um Streitigkeiten über den Namen zu vermeiden, nennt sich die neue Android-Auskopplung LineageOS. Der Name spielt auf die Bedeutung des Wortes „lineage“ an:
- lineal descent from an ancestor; ancestry or pedigree.
- a sequence of species each of which is considered to have evolved from its predecessor.
Bisher ist LineageOS im Aufbau, viel mehr als ein Git-Repository und eine Webseite gibt es bisher nicht. Auch werden noch Unterstützer gesucht, die Ressourcen für das Hosting und das Kompilieren bereitstellen können.
Zwar ist das allgemeine Interesse an Alternativen zu AOSP (Android Open Source Project) rückläufig, da Hersteller von Android-Smartphones jedoch nach wie vor schlecht im bereitstellen von Updates sind, ist eine gut funktionierende Alternative wie CyanogenMod oder in Zukunft LineageOS wichtig. Zudem zeigt diese Entwicklung die Vorteile von Open-Source-Projekten – obwohl das ursprüngliche Projekt eingestellt wird, kann auf der Code-Basis weiter entwickelt werden.
Update 05.02.2017:
Auf einem Moto G (2013, „falcon“) habe ich jetzt einmal das Update auf LineageOS gewagt. Zuerst musste die Recovery-Umgebung (TWRP) geupdatet werden und die Daten gelöscht werden („factory reset“). Danach lief die Installation von LineageOS 14.1 problemlos durch – Basis ist dann Android 7.1.1. Gegenüber CyanogenMod hat sich nicht viel geändert, auch das Hintergrundbild ist das selbe geblieben. Auf dem doch schon fast vier Jahre alten Moto G läuft die aktuelle Android-Version soweit ohne Probleme, sodass das Telefon noch gut benutzbar ist.