Google Nexus 7: erster Eindruck

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Nexus 7 Bootscreen

Nachdem ich über eine Aktion der Webseite PostedPlanet.com ein Google Nexus 7 bestellt habe, hatte ich über das Wochenende Zeit, mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Zum Vergleich habe ich ein iPad 3, welches zwar in einer anderen Preisliga spielt, aber der Hauptkonkurrent der Android-Tablets ist. Google will mit dem von ASUS hergestellten Nexus 7, welches mit 8 und 16 GB verfügbar ist, ein Referenz-Modell schaffen, welches wie die bisherigen Nexus-Modelle direkt mit Software-Updates versorgt wird. Sorgen, dass die nächste Android-Version nicht mehr für das Nexus 7 erscheinend wird, muss man sich also nicht machen.

Ich habe mich für das 16-GB-Modell entschieden, da ich nicht alle Daten in der Cloud speichern will. Google verkauft es für 249,-Euro, was für das Gebotene in Ordnung geht: 7″-Display mit 1.280×800 Pixel Auflösung, Nvidia Tegra-3-SoC sowie 1 GB RAM bieten genug Leistung für alle Apps, die der Google Play Store zu bieten hat. Etwas schade ist, dass das Display an schlechtem Dithering leidet, Farbverläufe also mit sichtbaren Abstufungen daher kommen. Bei einfarbigen Flächen ist dies natürlich kein Nachteil.

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Nexus 7 offen: Ein paar Schrauben fehlen

Haptik: Kunststoff, aber angenehm

Dank der leicht gummierten Rückseite liegt das Nexus 7 gut in der Hand. Wirkt eine Aluminium-Oberfläche wie beim iPad 3 fast schon zu glatt (man läuft Gefahr, dass einem das Gerät aus der Hand rutscht), muss man sich diesbezüglich beim Nexus 7 keine Sorgen machen. Die Rückseite ist auch nur mit Clips befestigt, mit einem Fingernagel kann man sie leicht aufhebeln und bekommt dann einen Einblick ins Innere. Was mir zuerst aufgefallen ist: obwohl die Verpackung original versiegelt war, fehlen einige Schrauben – das Display neigt dadurch dazu, sich abzulösen. Mein pragmatischer Lösungsansatz, bis ich entsprechende Schrauben gefunden habe: die vorhandenen Schrauben besser verteilen und gut anziehen. Damit sitzt auch das Display richtig, nur eigentlich darf so etwas bei einem Gerät, welches für 249,- im Handel ist, nicht passieren – ASUS hat bei folgenden Chargen aber wohl schon nachgebessert. Ansonsten positiv: der Akku kann anscheinend recht einfach getauscht werden.

Android 4.1.1 „Jellybean“: Butterweich

Im Alltag geht es natürlich mehr um das Betriebssystem als die Hardware. Google hat mit Android 4.1.1 „Jelly Bean“ das Projekt „Butter“ realisiert, welches für butterweiche Animationen sorgen soll, was auch gelingt: waren Android-Geräte bisher (auch bei guter Hardware) etwas träge und neigten zu Hängern, gehört dies mit der aktuellen Version der Vergangenheit an. Es macht wirklich spaß, das Tablet zu benutzen, und gerade die Google-Apps (z.B. für Google Analytics oder Google+) sind schnell zur Hand. Hier liegt es natürlich an den Entwicklern, die Apps entsprechend für Android anzupassen und nicht nur lieblose Kopien der iOS-Ausgaben zu bringen. Alles wichtige ist aber vorhanden, der Play-Store ist auch einfach zu bedienen. Das Nexus 7 läuft im Prinzip im Telefon-Modus des Betriebssystem, einige Dinge (wie das Drehen des Homescreens) funktionieren nicht – schade, denn eigentlich ist das Display groß genug, um einfach wie eine kleinere Version der 10-Zoll-Tablets zu funktionieren. Findige Programmierer werden aber bestimmt auch dafür eine Lösung haben.

Fazit: Gutes Gerät, die Show stiehlt der Kindle Fire HD

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Dieser Blog mit Chrome auf dem Nexus 7.

Google will mit dem Nexus 7 wahrscheinlich auch gar nicht den Massenmarkt ansprechen, das Gerät richtig sich an interessierte User und Entwickler. Amazon dagegen will mit dem Kindle Fire HD den eigenen Shop nach vorne bringen und bietet dafür das Gerät noch etwas günstiger an als Google. Auf jeden Fall kommt Bewegung in den Tabletmarkt, auch wenn Apple mit dem iPad immer noch Marktführer ist. Spannend wird es, wenn Microsoft ernst macht und das Surface in einem ähnlichen Preisbereich erscheint.

Auf jeden Fall kauft man mit dem Nexus 7 ein solides Gerät, welches zwar keinen Speichersteckplatz hat, aber ansonsten alles, was man von einem Tablet erwartet, ohne das der Preis zu hoch ist. Für das Gebotene ist er angemessen, wer mehr will kann mit Angeboten von ASUS (Transformer Prime) oder Apple sicher glücklich werden. Wer ein Tablet ohne Einschränkungen ausprobieren will oder womöglich selbst für Android entwickelt, der kann bedenkenlos zuschlagen.

5 Kommentare

  1. Hast Du mittlerweile passende Schrauben gefunden? Ich werd leider einfach nicht fündig..und in meiner Schraubensammlung sind die kleinsten Schrauben immernoch ein kleines Bisschen zu groß… 😉

  2. T. :

    Hast Du mittlerweile passende Schrauben gefunden? Ich werd leider einfach nicht fündig..und in meiner Schraubensammlung sind die kleinsten Schrauben immernoch ein kleines Bisschen zu groß… ;)

    Leider nicht – ziehe aber aktuell gerade um, von daher habe ich da auch nicht so viel Zeit, mich darum zu kümmern. Solltest du was finden: unbedingt hier posten 😉

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