Drosselt Apple Geräte mit schwachem Akku?

Derzeit gibt es Berichterstattung, dass Apple bei Geräten, deren Akku nicht mehr der fitteste ist, den CPU-Takt drosselt. Dadurch wird zwar eine gleichbleibende Laufzeit erreicht, dafür wird das Gerät spürbar langsamer.

CPU DasherX zeigt den CPU-Takt bei iPhones
CPU DasherX zeigt den CPU-Takt bei iPhones

Schon länger gibt es Postings, dass iPhones im laufe der Zeit immer langsamer werden, vor allem mit neuen iOS-Versionen. Dafür scheint es nun eine Erklärung zu geben: nach dem Update auf 10.2.1, welches die Akku-Problematik beim iPhone 6s und 6 behoben sollte, fallen Benchmarks wie Geekbench auf einigen Geräten niedriger aus.

Der Zusammenhang scheint die Abnutzung des Akkus zu sein: nach einem Akku-Tausch wird wieder die ursprüngliche Leistung erreicht. Das Problem: für den Nutzer ist nicht zu erkennen, dass das Gerät aufgrund eines gealterten Akkus langsamer läuft als es sollte. Leider ist ein Akku-Tausch beim iPhone nicht ohne weiteres möglich: außerhalb der Garantie kostet die Batterieserviceleistung 89,- Euro. Allerdings scheint es auch mit Akkus von unzertifizierten Dienstleistern zu funktionieren, Hauptsache, der Akku hat wieder mehr Kapazität.

Update 21.12.2017:

Apple hat bekannt gegeben, dass die Hardware-Drosselung ein sofortiges Herunterfahren bei Spitzenbelastungen vermeiden soll. Dies kann entweder durch einen gealterten Akku oder bei extrem niedrigen Temperaturen der Fall sein – die vom Akku gelieferte Spannung würde dann bei vollem Takt dazu führen, dass das iPhone sofort ausgeht.

Update 29.12.2017:

Apple hat jetzt einen offenen Brief veröffentlicht, in der der Konzern der Darstellung widerspricht, man habe ältere Geräte mit dem Ziel gedrosselt, Kunden zum Neukauf zu bewegen. Außerdem wird zumindest in den USA der Preis für einen Akku-Tausch für Geräte ab dem iPhone 6 auf 29 US-Dollar reduziert – bis zum Dezember 2018, ab da gelten dann wahrscheinlich wieder die bisherigen Preise.

Wie Apple mit der Akku-Problematik in Europa und insbesondere in Deutschland umgehen wird, ist noch offen: entsprechende Informationen liegen noch nicht vor, kommen aber vermutlich auch bald.

Meine Meinung: Grundsätzlich ist der Tausch „Leistung gegen Laufzeit“ sinnvoll – wenn der Nutzer darauf hingewiesen werden würde und sich um den Austausch des Akkus kümmern könnte. So muss sich im Zweifel der Nutzer damit beschäftigen, ob der Akku schon das entsprechende, nicht dokumentierte Abnutzungslevel, erreicht hat. Die AppleCare-Garantie deckt einen Akku-Tausch einer Restkapazität von 80 Prozent ab – vermutlich liegt die Drossel-Grenzen in diesem Bereich.

Eine Stellungname von Apple gibt es wie erwartet nicht und ist auch nicht zu erwarten. Ebenso ist offen, ob andere Apple-Geräte betroffen sind: Berichte gibt es zu iPhone 6, 6s und 7 – ob es bei iPads eine ähnliche Mechanik gibt, ist noch offen. Zum erst neu erschienenen iPhone X gibt es ebenfalls noch keine Daten.

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