Coinbase Card: VISA-Card mit Bitcoins

Die Akzeptanz von Bitcoins und anderen Cryptowährungen ist nach wie vor überschaubar, wenn man im normalen Supermarkt damit zahlen will. Die Coinbase Card will dieses Problem lösen und ist eine VISA-Debit-Karte, mit der direkt auf das Guthaben in der Coinbase-Wallet zugegriffen werden kann.

Coinbase Card: im Supermarkt mit Bitcoins zahlen, ohne das es jemand merkt
Coinbase Card: im Supermarkt mit Bitcoins zahlen, ohne das es jemand merkt

Coinbase arbeitet mit PaySafe zusammen und bietet die Coinbase Card in sechs europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, an. Interessanterweise gibt es die Karte aktuell nicht in den USA, obwohl Coinbase in San Francisco beheimatet ist.

Nachdem man die App heruntergeladen hat, kann man für eine Ausgabegebühr von € 4,95 eine physikalische Karte bestellen, die nach ein paar Tagen geliefert wird und ein recht „edles“ Design ohne Nummer auf der Vorderseite hat. Dafür steht auf der Rückseite dann die Kartennummer sowie die CVV-Nummer nebeneinander. Nach der ersten Zahlung mittels PIN kann die Karte auch kontaktlos benutzt werden. Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist die App, über die die verwendete Cryptowährung gewählt werden kann.

Wahl der Cryptowährung in der Coinbase-Card-App

Coinbase Card App
Coinbase Card App

Über die App kann man beliebig zwischen verschiedenen Crypto-Wallets hin- und herwechseln. Voraussetzung ist natürlich, das jeweils Guthaben vorhanden ist. Die Umrechnung in die jeweilige „FIAT-Währung“ (in meinem Fall erst einmal nur EURO) geschieht automatisch zum Zeitpunkt der Zahlung. Grundsätzlich kann mit allen auf Coinbase gehandelten Crypto-Währungen gezahlt werden.

Trotz der Bequemlichkeit bleibt das „Risiko“ der Kursschwankungen: ein Betrag von 5 EURO kann im Abstand von Minuten deutliche Unterschiede in der jeweiligen Währung bedeuten. Hier sollte man auf jeden Fall vor jeder Zahlung schauen, wie viele Coins man gerade investiert: schließlich kann der Kurs in kurzer Zeit deutlich steigen, sodass man dann vielleicht doch lieber das letzte Bier traditionell mit Euros gezahlt hätte. Das Kursrisiko ist aber kein Fehler der Coinbase-Card, sondern wird Bestandteil des Crypto-Systems sein, solange mit den Coins spekuliert wird.

Coinbase Card im Alltag

Als Test, ob die Coinbase Card sich im Alltag tatsächlich wie eine normale VISA-Debit-Karte verwenden lässt, habe ich im nächstgelegenen EDEKA-Supermarkt an den Selbstbedienungs-Kassen eine Kleinigkeit zum Frühstück bezahlt. Umsätze werden auch direkt in der App dargestellt.

Die Zahlung läuft ab, wie man es mit jeder anderen VISA-Karte auch erwarten würde. Für die Transaktion wird ein gewisser „Fee“ abgerechnet, der in diesem Fall bei 0,0000086 BTC liegt – für eine Zahlung über 0,00034 BTC. Beim aktuellen Kurs von 9.643,76 EURO (19.08.2019, 22:26 Uhr) entspricht das 0,083 EURO oder 2,65 % des Rechnungsbetrags.

Die komplette Preisliste gibt es auf der Coinbase-Webseite zur Einsicht in der Coinbase-Card-FAQ. Ausgehend von dem Testkauf ist mir noch nicht zu 100% klar, wie sich die tatsächlichen Gebühren zusammensetzen. Vielleicht ändert sich hier auch noch was, aktuell ist die Transaktion noch in Arbeit („pending“). Im Gegensatz zur Zahlung mit einer regulären Kreditkarte gibt es hier zusätzliche Gebühren, die man beim Einsatz der Karte im Hinterkopf behalten sollte.

Ebenfalls ein möglicherweise problematischer Punkt: die Berücksichtigung der Zahlungen bei der Steuererklärung. Der Tausch von Bitcoin (oder anderen Crypto-Währungen) in EURO (oder eine andere traditionelle Währung) ist für das Finanzamt durchaus relevant, da es entweder Gewinne zu versteuern gibt oder Verluste berücksichtigt werden können. Auf jeden Fall sollte man sämtliche Belege aufbewahren und es gegebenenfalls mit dem Steuerberater besprechen.

Vorläufiges Fazit zur Coinbase Card

Coinbase liefert mit der VISA-Debit-Card einen einfachen Weg, Cryptowährungen im Alltag zu nutzen. Einmal eingerichtet, funktioniert sie wie jede andere Debit-Karte. Bleibt die Frage nach der Berücksichtigung der Zahlungen bei der Steuererklärung, Grundsätzlich müssen Gewinne aus dem Handel mit Cryptowährungen versteuert werden.

Viele Zahlungen werde ich wohl nicht mit der Coinbase Card durchführen – trotzdem ist es wichtig, dass neue Ideen für Zahlungen auch von irgendwem unterstützt werden. Vielleicht steigert sich so auch die Akzeptanz für Cryptowährungen, was als mögliche Alternative zum bisherigen Geldsystem interessant sein kann.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen