MEGA.co.nz: 50 GB mit automatischer Verschlüsselung

Kim Dotcoms neues MEGA: angeblich sicheres Speichern von Daten
Kim Dotcoms neues MEGA: angeblich sicheres Speichern von Daten
Vor ziemlich genau einem Jahr wurde der Service MegaUpload, betrieben von Kim Dotcom, von den Behörden geschlossen und ging vom Netz. Die Anklage damals: Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material, das Verfahren läuft noch. Dies hat Kim Dotcom jedoch nicht davon abgehalten, einen neuen Dienst zu starten, schlicht „MEGA“ genannt und unter der neuseeländischen Domain mega.co.nz zu erreichen. T3n.de berichtet, dass der neue Dienst sich vor allem in einem Punkt von anderen Angeboten wie Dropbox oder Skydrive abhebt: alle Daten werden beim Upload verschlüsselt, der dazugehörige Key verbleibt auf dem Rechner des Users. Sollten Server abhanden kommen (gestohlen, konfisziert) bleiben die Daten darauf verschlüsselt, und auch der Betreiber kann diese nicht einsehen. Letzterer Punkt ist wichtig, dann nur so kann Argumentiert werden, dass Kim Dotcoms Firma keine Kenntnis davon hat, ob illegale Dateien getauscht werden oder nicht.

Denn auch wenn nur der Uploader jeweils den passenden Schlüssel hat, kann er doch Dateien mit einfachen Links, die einen Zugangscode enthalten, weitergeben. Derjenige, der solch einen Link aufruft, braucht also keinen Schlüssel. Es ist davon auszugehen, dass bei Erfolg von MEGA.co.nz bald Seiten auftauchen werden, die solche Links sammeln und so den Urlaubsvideos zu einem größeren Publikum verhelfen. Der Start scheint schon einmal recht erfolgreich gewesen zu sein: schon nach wenigen Stunden haben sich nach Angabe von Kim Dotcom bereits über eine halbe Million User registriert, die Server sind auch im Moment nur schwer zu erreichen. Derzeit läuft MEGA noch als Beta, der Anbieter empfielt Chrome als idealen Browser.

Spannend bleibt, wie die Musik und Filmindustrie reagieren wird und ob die Nutzer das Angebot überhaupt annehmen. Es bleibt die Frage, warum man jemanden, der sich einem Verfahren wegen Urheberrechtsverstößen gegenübersieht, seine Daten anvertrauen sollte – aber vielleicht ist das der angesprochenen Nutzergruppe auch egal. Wer die Kontrolle über seine eigenen Daten behalten will sollte über eine owncloud-Installation nachdenken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.